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Vor einigen Jahren habe ich schon einmal eine Frakturschrift f�r den PC entworfen (oder besser gesagt nach alten Vorlagen nachempfunden).
Diese Schrift geistert unter dem Namen "Schwaben Alt" durch unz�hlige Font-Seiten auf dem Internet und hat Einzug in viele Schriftensammlungen gefunden. Schon damals suchte ich nach Schriften, die an die speziellen Regeln des Fraktursatzes angepasst waren. Fand jedoch zumeist nur "Pseudo-Fraktur-Schriften" ohne die Frakturspezifischen "Spezialbuchstaben" und Ligaturen, die zugegebenerweise angels�chsischen Lesern das Leben schwer machen, wenn man die Regeln erst einmal erlernt hat, jedoch das Lesen erheblich erleichtern.
Schaben Alt (nach "Alte Schwabacher") war jedoch haupts�chlich eine sog. Auszeichnungsschrift - also nichts zum Text schreiben. So suchte ich also weiter nach den Brotschriften der Buchdruckkunst um 1900. Leider fand ich hier entweder nur kommerzielle L�sungen, die zus�tzlich auch spezielle Programme erfordern, die die Verwendung von Ligaturen z.B. managen - das war mir zu kostspielig.
So nahm ich mir einige 100 Jahre alte B�cher - Fotografierte einige Seiten mit der Makro-Funktion einer Digitalkamera ab (Der Scanner l�st die kleine Schrift nicht gen�gend auf) und erzeugte daraus die Schrift "Leipzig Fraktur"
Der Name "Leipzig Fraktur" war eigentlich ein Selbstg�nger, da fast alle Deutschen B�cher dieser Zeit in Leipzig gedruckt wurden und diese Schrift eben auf dem Letternmaterial Leipziger Druckereien basiert. Wer mir den Original-Namen dieser Schrift nennen kann - ich lerne gern hinzu!
Der Font "Leipzig Fraktur" weist einige Besonderheiten auf, welche f�r den Regelgerechten Fraktursatz erforderlich sind:
Es fiel mir auf, da� in den alten B�chern niemals Fremdworte, f�r deren Satz Buchsteben wie �, �, �, �, �, � erforderlich sind in Fraktur gesetzt wurden. Also entschlu� ich mich, diese Buchstaben durch die Ligaturen (Zusammenschmelzungen von 2 Buchstaben zu einer Letter) zu ersetzen. Den kleinen Buchstaben s ersetzte ich durch seine lange Form, welche innerhalb des Wortes verwendet wird. F�r das sog. runde s (welches dem kleinen s in Grotesk oder Antiqua-Schriften �hnelt) verwendete ich das $-Zeichen (Ebenso erstellte ich auch kein Fraktur-Euro-Zeichen, da auch dies keinen Sinn macht und man auch hier besser dieses Zeichen aus einer anderen (vorn�hmlich Antiqua-)Schrift einf�gen sollte, so man �berhaupt Preislisten in Fraktur erstellen will. :-)
F�r heutige Leser vielleicht etwas schwer zu erkennen, daf�r aber im Gegensatz zu anderen "Fraktur"-Schriften eben authentisch ist das kleine k, welches ich in dieser Schrift verwendete.
Ein etwas merkw�rdiger "Buchstabe" der aus dem Heutigen gebrauch verschwunden ist, habe ich an stelle des Doppelkreuzes eingef�gt:
Die Abk�rzung f�r "et cetera" - also das Fraktur-�quivalent f�r usw.
Hier die komplette "Ersetzungs-Tabelle"
$ = rund-s (fur Wortende oder bei zusammengesetzten Worten am Ende eines Teilworts: z.B. Hausflur: Haus mit rund-s und Flur mit fl-Ligatur
\ = langer gerader Gedankenstrich, da der Bindestrich in Fraktur ein schr�ggestelltes Gleichheitszeichen ist.
# = et-cetera-Zeichen
� = ch-Ligatur - auch f�r sch
� = ck-Ligatur
� = fi-Ligatur
� = ff-Ligatur - macht Worte wie Sauerstoffflasche in Fraktur leichter lesbar! S a u e r st o ff fl a s ch e in diesem Wort werden 4 Ligaturen verwendet.
� = fl - Ligator - das fl von der Flasche
� = ft-Ligatur - z.B. in Luft - aber nicht in auftauen
� = ss-Ligatur - Ja "ss" nicht "sz" !!! - und zwar lang-s-rund-s - also vergesst die "Linksschreibreform" bei Worten wie Nassschleifmaschine...
� = st-Ligatur - z.B. in Austernpilz, nicht jedoch in Haust�r.
� = tz-Ligatur - z.B. in Satzbau, nicht jedoch in Notzaun. (Wurde merkw�rdigerweise allerdings auch in Worten verwandt, die eigendlich mit ts geschrieben werden)
Die beiden Schriftschnitte sind Freeware - jedoch freue ich mich �ber jede Nachricht, wie diese Schrift ankommt und verwendet wird.
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Bei Verwendung der Schriften f�r ein kommerzielles Softwareprodukt incl. einer Schriftensammlung auf Datentr�ger (Disk, CD, DVD etc.) erwarte ich ebenfalls schriftliche Benachrichtigung.
P. Wiegel
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